Auf dem US-amerikanischen Markt für kaltgewalzten Bandstahl ergeben sich für Waelzholz spezifische Anforderungen. Um auf diese optimal eingehen zu können, ist Waelzholz bereits seit über 20 Jahren mit einem Service Center in Cleveland, Ohio, vor Ort. Wie hier Mehrwert für die lokalen Kunden geschaffen wird, berichtet André Sereno, Geschäftsführer von Waelzholz North America, im Interview.
USA: Kunden schätzen lokale Präsenz
Herr Sereno, welche Bedeutung hat der Standort in Cleveland für die Waelzholz Gruppe?
„Unser Service Center in Cleveland ist für uns das Tor zu unseren nordamerikanischen Kunden. Sie legen viel Wert darauf, dass wir im Land präsent sind. Begründet ist dies in der Marktstruktur, der Geschäftskultur und der Versorgungssicherheit. Mit Blick auf diese drei Aspekte sind wir hier vor Ort mit einem Expertenteam für unsere kaltgewalzten und wärmebehandelten Stahlwerkstoffe, einem großen Lager sowie einem eigenen Maschinenpark bestens aufgestellt. Wir verfügen über mehrere Längsteilanlagen und eine Umwickelanlage für die Bereitstellung von oszillierend gewickelten Coils. Zudem fertigen wir hochwertige Ski- und Snowboardkanten, bei denen wir im nordamerikanischen Markt der führende Anbieter sind. Und diese Präsenz möchten wir vor Ort für unsere Kunden weiter ausbauen.“
Waelzholz ist weltweit bekannt für seine technologische Kompetenz. Hebt sich Waelzholz North America damit auch im US-Kaltwalzmarkt ab?
„Der US-amerikanische Kaltwalzmarkt ist von großen Stahlkonzernen geprägt, die teilweise auch eigene Kaltwalzwerke betreiben. Daneben gibt es kleinere Kaltwalzer, die sich auf ganz bestimmte Produktsegmente konzentrieren. Wir haben hier eine besondere Stellung. Denn unsere Unternehmensgröße und Spezialisierung auf das Kaltwalzen kombinieren wir mit hoher Technologiekompetenz, fundierter Werkstoffexpertise sowie unserer langjährigen Erfahrung in vielen Kundenbranchen. Über das Team in Cleveland ist für die US-amerikanischen Kunden das gesamte Know-how der Waelzholz Gruppe abrufbar – und das in Bezug auf das Werkstoff-Engineering sowie die umfassenden, hoch-spezialisierten Produktionsmöglichkeiten. Und ja, damit heben wir uns auch im US-Markt von unseren Wettbewerbern ab.“
Und welche Bedeutung hat die Versorgungssicherheit für US-Kunden?
„Für unsere Kunden in den USA, wie überall auf der Welt, ist die Versorgungssicherheit sehr relevant. Das gilt insbesondere in Zeiten von zunehmenden Handelsbeschränkungen. Es ist unser klarer Fokus die vereinbarten Liefertermine exakt einzuhalten. Dabei hilft uns in Cleveland vor allem unser Anlagenpark und das dazugehörige Lager sowie zwei weitere Materiallager im Süden und Westen der USA. Dadurch sind wir sehr flexibel und können kurzfristig und bedarfsgerecht Aufträge umsetzen. Auch kleinere Losgrößen können wir problemlos bedienen. Diese Flexibilität ist ein enormer Benefit für unsere Kunden. Zumal Waelzholz North America diese Versorgungssicherheit und Flexibilität für alle Werkstoffgüten vom klassischen Bandstahl über Hochfest-Werkstoffe bis hin zu rostfreiem Präzisionsbandstahl bietet.
Handelsbeschränkungen haben unsere Lieferzuverlässigkeit in der Vergangenheit nur wenig beeinflusst. Hier profitieren wir von der transatlantischen Partnerschaft Europas und Deutschlands mit den USA. Aufgrund unserer technologischen Kompetenz können wir meist Ausnahmeregeln durchsetzen und darüber hinaus dank unseres globalen Standortnetzwerkes stets flexibel agieren.“
Was verstehen Sie ganz persönlich unter Kundenorientierung?
„In Cleveland sind wir voll und ganz am Puls unserer US-amerikanischen Kunden. Lokale Präsenz ist mehr als Gebäude, Anlagen und Versorgungssicherheit. Lokale Präsenz bedeutet, wie die Kunden vor Ort zu denken und zu handeln. Wir sprechen ihre Sprache und arbeiten in ihrer Zeitzone. Das bedeutet, wir sind zu den lokal üblichen Geschäftszeiten erreichbar und können Anfragen zeitnah beantworten. So verstehen wir maßgeschneiderte Kundenorientierung.“