Zum 1. Juli 2021 ist Henrik Caspar Junius in die Geschäftsführung der Waelzholz Gruppe eingetreten und hat damit einen bevorstehenden Generationenwechsel eingeläutet. Mit Junius übernimmt bereits die 7. Generation der Gründerfamilie die Leitung des Unternehmens. Der studierte Wirtschaftsingenieur verantwortet von nun an die Unternehmensbereiche Produktion, Produktionsplanung, Prozessentwicklung und IT.
Schon seit seiner Kindheit mit Waelzholz verbunden, blickt Henrik Caspar Junius mit großer Erwartung seinen neuen Aufgaben in der Unternehmensführung entgegen. „Waelzholz ist geprägt von technologischem Know-how, einer großen Innovationskraft und der mittelständischen Kultur eines Familienunternehmens. Diese Kombination macht uns besonders und erfolgreich. Innerhalb der Geschäftsleitung meinen Beitrag leisten zu dürfen, Waelzholz langfristig und sicher weiterzuführen und zu entwickeln, ist mir eine große Freude“ berichtet Junius.
In seiner neuen Rolle als Geschäftsführer steht die weitere Digitalisierung der Geschäftsprozesse sowie das Vorantreiben der prozessualen Automation auf der Agenda des 35-Jährigen. „Industrie 4.0 kommt nun in eine Beschleunigungsphase. Hier gut aufgestellt zu sein, ist ein entscheidender Faktor, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die Digitalisierung birgt für Waelzholz große Chancen, die Prozesse noch effizienter zu gestalten und die Anlagen- und Prozessautomatisierung weiter voranzutreiben. Ziel muss es sein, Ressourcen effizient und effektiv einzusetzen und neue Ideen schneller umzusetzen“, erläutert Junius. Für den Erfolg von morgen sieht das neue Mitglied der Geschäftsführung die größte Herausforderung darin, die richtigen Entscheidungen für die Produktentwicklung insbesondere in Hinblick auf die internationale Ausrichtung von Waelzholz zu treffen. Junius: „Der Schlüssel zum Erfolg ist hierbei, die involvierten Personen an einen Tisch zu bringen und interdisziplinär sowie standortübergreifend zu arbeiten.“
Erfahrung entlang der Wertschöpfungskette Stahl
Bereits seit März 2018 ist der Sohn von Dr.-Ing. Hans-Toni Junius bei Waelzholz tätig. Seither verantwortete er als Betriebsleiter die Breitbandfertigung im Werk Nord und Süd in Hagen, Deutschland und zuletzt auch im Werk Oberkochen, Deutschland. Junius: „Die Fertigung von kaltgewalztem Bandstahl hat mich schon immer fasziniert. An der Universität habe ich das Produkt Stahl auf Atombasis kennengelernt und konnte so mein bereits vorhandenes Wissen gut ergänzen. Heute begeistert es mich, dieses Wissen in der Praxis konkret einzusetzen.“ Bereits seine Masterarbeit befasste sich praxisnah mit systematischen Qualitätsmängeln in der Produktion. Für die Benteler Steel/Tube GmbH beschäftigte er sich dabei mit Optimierungsprozessen von Halbzeug für die Fertigung von Airbags.
Nach Abschluss seines Studiums war Henrik Caspar Junius zunächst bei der ThyssenKrupp AG für die gekoppelte Beiz-Tandemstraße zuständig. So sammelte er bei Unternehmen Erfahrung, die wie Waelzholz ebenfalls in der Wertschöpfungskette der Stahlerzeugung und Weiterverarbeitung tätig sind.
Von Kindesbeinen an mit dem Unternehmen verbunden
„Bereits in meiner Kindheit und Jugend war Waelzholz sehr präsent für mich“, berichtet Junius, der seinen Vater schon in ganz jungen Jahren gelegentlich samstags begleitete, wenn dieser in den Betrieb fuhr. Und wenn ihn sein Vater, Dr.-Ing. Hans-Toni Junius, auf seinem Rundgang durch die Produktion mitnahm, sammelte er Spannbandverschlüsse und anderes, was in diesem Alter spannend schien. „Später verbrachte ich meine Ferienjobs an der Tandem-Walzstraße, im Waelzholz Service Center in Iserlohn, Deutschland oder auch an unseren Auslandsstandorten. So erhielt ich einen ersten Eindruck der Technik, die mich schon damals enorm faszinierte und das Interesse für mein Studium weckte“, erklärt Junius. Während seiner Ferienjobs und später Studentenpraktika wurde er nicht nur mit den technischen Abläufen und Stahlwerkstoffen von Waelzholz vertraut, sondern lernte ebenfalls Menschen unterschiedlicher Kulturen kennen. An den Auslandsstandorten fiel ihm das Knüpfen von Kontakten dank sehr guter Englisch- und Portugiesischkenntnisse leicht. Junius: „Ich schätze die Menschen hier sehr. Den Umgang im Unternehmen habe ich schon immer als familiär erlebt. Dazu gehört auch ein kollegiales Miteinander, das alle gemeinsam voranbringt. Es beeindruckt mich immer wieder, wie auch in schwierigen und herausfordernden Zeiten alle konstruktiv zusammenarbeiten. Das ist eine große Stärke der Waelzholz Gruppe, auf die wir auch in Zukunft viel Wert legen.