Wenn homogene Werkstoffe mit rückstandsfreier Oberfläche und besten Umformeigenschaften gefordert sind, kommt das von Waelzholz patentierte Blitzvergüten zum Einsatz. Durch das Erhitzen des Bandstahls in wenigen Sekundenbruchteilen auf weit über 800°C und das ebenso schnelle Abkühlen entsteht hierbei ein äußerst feinkörniges und homogenes Martensit-Gefüge. So erreichen wir für Flachdrahtprodukte und Profile aus Draht eine überdurchschnittliche Biegegleichmäßigkeit und rückstandsfreie Oberflächen, wie sie beispielsweise für Anwendungen der Automobilindustrie benötigt werden.
Für den patentierten Blitzvergütungsprozess bei der Fertigung von Flachdraht und Profilen aus Draht kommen bei Waelzholz auf eigens entwickelten Anlagen zwei Verfahren zum Einsatz. Sowohl beim induktiven als auch beim konduktiven Vergüten wird der flachgewalzte Draht durch Stromzufuhr aufgrund der so genannten Widerstandserwärmung erhitzt. Die Stromübertragung erfolgt beim induktiven Verfahren kontaktlos durch ein Magnetfeld, beim konduktiven Verfahren hingegen wird die elektrische Spannung über Rollen angelegt, die auf der Werkstoffoberfläche aufsetzen. Da die Energie bei beiden Verfahren ohne Übergangsverluste direkt ins Material eingebracht wird, garantieren diese nicht nur eine effektive und gleichmäßige Vergütung der Werkstoffe, sondern sind darüber hinaus auch besonders energieeffizient.
Matthias Schmitt, Werkstofftechnik-Spezialist, erklärt: „Mit Hilfe dieser speziellen Vergüteverfahren sind wir in der Lage, Flachdrahtprodukte und Profile aus Draht innerhalb von Sekundenbruchteilen auf weit über 800°C zu erhitzen und blitzartig wieder abzukühlen. Aufgrund dieser enorm schnellen Temperaturwechsel ist der Prozess des Vergütens bereits abgeschlossen, bevor sich im Gefüge größere Körner bilden können. So erhalten wir ein Martensit-Gefüge, welches einheitlich feinkörnige, äußerst homogene Gefügestrukturen aufweist, die mit herkömmlichen Vergüteverfahren nicht zu erzielen sind.“